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»Es stellt doch einen Soldaten in österreichischer Uniform dar (на ней ведь изображен солдат в австрийской форме; darstellen — представлять, изображать). Die Züge sind schon sehr verblasst, aber die Weltkriegsuniform erkennt man sehr deutlich (черты уже выцвели, но униформу времен мировой войны можно узнать очень отчетливо). Der unbekannte Soldat — sagte ich zu mir (незнакомый солдат — сказал я себе).«

»Für mich bedeutet das Bild — der bekannte Soldat (для меня это фотография обозначает — знакомого солдата). Das Bild soll meinen Vater darstellen (на фотографии должен быть изображен мой отец). Aber jetzt (но сейчас) —«

Sie hebt das Bild dicht vor die Augen, ihr Gesicht wird unendlich zärtlich (она поднимает фотографию близко к глазам, ее лицо становится бесконечно нежным): »Man kann doch gar nicht mehr genau erkennen, welche Uniform es ist (но ведь здесь нельзя точно определить, что это за униформа). Mein bekannter Soldat — es könnte auch Gary sein (мой знакомый солдат — это мог бы быть также Гари). Gary, Herr Primararzt!«

282.  »Ja, das Bild! Danke vielmals. Woran haben Sie denn erkannt, dass das Foto mir gehört?«

»Es stellt doch einen Soldaten in österreichischer Uniform dar. Die Züge sind schon sehr verblasst, aber die Weltkriegsuniform erkennt man sehr deutlich. Der unbekannte Soldat — sagte ich zu mir.«

»Für mich bedeutet das Bild — der bekannte Soldat. Das Bild soll meinen Vater darstellen. Aber jetzt —«

Sie hebt das Bild dicht vor die Augen, ihr Gesicht wird unendlich zärtlich: »Man kann doch gar nicht mehr genau erkennen, welche Uniform es ist. Mein bekannter Soldat — es könnte auch Gary sein. Gary, Herr Primararzt!«

283.  »Ein Engländer (англичанин)?« fragt der Primararzt höflich (спрашивает главный врач вежливо).

»Mein lieber Freund (мой милый друг). Wir sind im Sommer eine ganze Nacht auf einer Wiese gesessen und haben die Sterne angeschaut (мы летом целую ночь сидели вместе на лугу и разглядывали звезды). Und ich weiß genau — wir haben beide gedacht, dass noch alles gut werden könnte (и я знаю точно — мы оба думали о том, что все еще может быть хорошо).«

»Es wird auch alles gut werden (но все еще будет хорошо)«, sagt der Primararzt gewohnheitsmäßig, man muss Patienten immer beruhigen (по привычке говорит главный врач, пациентов всегда надо успокаивать; die Gewohnheit — привычка).

Thesi nickt (Тези кивает): »Jetzt hab' ich alle Kinderkrankheiten hinter mir (теперь я перенесла все детские заболевания: «имею за собой = за своей спиной»). Masern und Schafblattern hab' ich als Schulmädel gehabt (корью и ветряной оспой я переболела еще будучи школьницей; die Schafblattern — овина, овечья оспа; das Schulmädel). Und Scharlach, die letzte Kinderkrankheit, ist auch bald vorbei (и скарлатина, последняя детская болезнь, тоже скоро пройдет). Jetzt sollte ich endlich erwachsen werden (теперь я должна, наконец, стать взрослой). Glauben Sie, Herr Primararzt, kann man in meinem Alter noch ein erwachsener Mensch werden (как Вы думаете, господин главный врач, в моем возрасте можно еще стать взрослым человеком)?«

283.  »Ein Engländer?« fragt der Primararzt höflich.

»Mein lieber Freund. Wir sind im Sommer eine ganze Nacht auf einer Wiese gesessen und haben die Sterne angeschaut. Und ich weiß genau — wir haben beide gedacht, dass noch alles gut werden könnte.«

»Es wird auch alles gut werden«, sagt der Primararzt gewohnheitsmäßig, man muss Patienten immer beruhigen.

Thesi nickt: »Jetzt hab' ich alle Kinderkrankheiten hinter mir. Masern und Schafblattern hab' ich als Schulmädel gehabt. Und Scharlach, die letzte Kinderkrankheit, ist auch bald vorbei. Jetzt sollte ich endlich erwachsen werden. Glauben Sie, Herr Primararzt, kann man in meinem Alter noch ein erwachsener Mensch werden?«

284.  Der Primararzt versucht, ein ernstes Gesicht zu machen (главный врач пытается сделать серьезное лицо = придать лицу серьезное выражение). Diese Frau Poulsen hat so ernsthafte Augen (у этой госпожи Поульсен такие серьезные глаза = такое серьезное выражение глаз). »Tja — es kommt darauf an, ob Sie Ihre Pflichten erkennen (да/ну — это зависит от того, осознаете ли Вы свои обязанности; die Pflicht)«, sagt er, um sich würdevoll aus der Affäre zu ziehen (говорит он, чтобы достойно выйти из этой истории; die Affäre).

Thesi seufzt (Тези вздыхает): »Pflichten (обязанности)? Ich bin zu allem fähig und zu nichts wirklich brauchbar (я на все способна и ни к чему, на самом деле, непригодна)!«

»Nicht zupfen (не дергать)«, ermahnt der Primararzt und beendet die Nachmittagsvisite bei Maria Theresia Poulsen (напоминает главный врач и заканчивает свой вечерний визит к Марии Терезе Поульсен).

284.  Der Primararzt versucht, ein ernstes Gesicht zu machen. Diese Frau Poulsen hat so ernsthafte Augen. »Tja — es kommt darauf an, ob Sie Ihre Pflichten erkennen«, sagt er, um sich würdevoll aus der Affäre zu ziehen.

Thesi seufzt: »Pflichten? Ich bin zu allem fähig und zu nichts wirklich brauchbar!«

»Nicht zupfen«, ermahnt der Primararzt und beendet die Nachmittagsvisite bei Maria Theresia Poulsen.

285.  »Frau Poulsen — heute dürfen Sie auf eine halbe Stunde aufstehen (госпожа Поульсен — сегодня Вы можете на полчаса встать)!« verkündet Schwester Theophania eines Tages (объявляет однажды сестра Теофания).

»Aufstehen (встать)?« fragt Thesi verständnislos und erschrickt ein wenig (непонимающе спрашивает Тези и немного пугается; das Verständnis — понимание).

»Freuen Sie sich denn nicht darüber (Вы разве этому не рады)?« lächelt Schwester Theophania und meint, dass es am nettesten wäre, nach Tisch aufzustehen (улыбается сестра Теофания и говорит, что лучше всего было бы встать после обеда). Zur Besuchsstunde (к часу посещения). Vielleicht kommt heute wieder das nette Fräulein Ulla oder Fräulein Betsy mit dem buntbemalten Gesicht (возможно, сегодня снова придет милая фрейлейн Улла или фрейлейн Бетси с ярко-накрашенным лицом). Vielleicht kommt auch der freundliche Onkel mit dem weißen Schnurrbart (возможно, придет также приветливый дядюшка с белыми усами). »Ich hab' Ihnen doch schon gesagt, dass es gar kein Onkel ist, sondern nur ein Herr Direktor Nielsen (я ведь Вам говорила, что это не дядюшка, а просто господин директор Нильсен)«, sagt Thesi müd und überlegt, ob sie sich eigentlich freut, dass sie aufstehen darf (устало говорит Тези и размышляет, радуется ли она в самом деле тому, что ей разрешено встать). Es ist so angenehm, in einem weißen Bett zu liegen und gepflegt zu werden und gar nichts zu überlegen (это так приятно лежать в белой постели, и чтобы за тобой ухаживали, и тебе ни о чем не надо размышлять). Gegen drei Uhr nachmittags tauchen manchmal bekannte Gesichter hinter der Scheibe auf, man lacht ihnen zu — und man muss keine richtigen Gespräche mit ihnen führen, sie sind doch nur hinter Glas (около трех часов /пополудни/ за стеклом иногда возникают знакомые лица, ты им улыбаешься — и нет необходимости вести с ними настоящие беседы, ведь они всего лишь за стеклом; tauchen — нырять; auftauchen — выныривать, возникать). Und später, wenn sie wieder verschwunden sind, hat man viel Zeit, über diese Gesichter nachzudenken (и позже, когда они снова исчезают, у тебя есть много времени, чтобы поразмышлять об этих лицах; verschwinden). Man hat überhaupt viel Zeit, herrlich viel Zeit (и вообще у тебя много времени, необыкновенно много времени)...

285.  »Frau Poulsen — heute dürfen Sie auf eine halbe Stunde aufstehen!« verkündet Schwester Theophania eines Tages.

»Aufstehen?« fragt Thesi verständnislos und erschrickt ein wenig.

»Freuen Sie sich denn nicht darüber?« lächelt Schwester Theophania und meint, dass es am nettesten wäre, nach Tisch aufzustehen. Zur Besuchsstunde. Vielleicht kommt heute wieder das nette Fräulein Ulla oder Fräulein Betsy mit dem buntbemalten Gesicht. Vielleicht kommt auch der freundliche Onkel mit dem weißen Schnurrbart. »Ich hab' Ihnen doch schon gesagt, dass es gar kein Onkel ist, sondern nur ein Herr Direktor Nielsen«, sagt Thesi müd und überlegt, ob sie sich eigentlich freut, dass sie aufstehen darf. Es ist so angenehm, in einem weißen Bett zu liegen und gepflegt zu werden und gar nichts zu überlegen. Gegen drei Uhr nachmittags tauchen manchmal bekannte Gesichter hinter der Scheibe auf, man lacht ihnen zu — und man muss keine richtigen Gespräche mit ihnen führen, sie sind doch nur hinter Glas. Und später, wenn sie wieder verschwunden sind, hat man viel Zeit, über diese Gesichter nachzudenken. Man hat überhaupt viel Zeit, herrlich viel Zeit...

286.  »Es wird eine große Überraschung sein, wenn Sie zur Besuchsstunde aufstehen und selbst ans Fenster treten (это будет большой сюрприз, если Вы к часу посещения встанете и сами подойдете к окну).«

»Vielleicht kommt heute Sven (быть может, сегодня придет Свен)«, sagt Thesi. Das sagt sie jeden Morgen (она говорит это каждое утро). Vielleicht (может быть)... Sven kommt selten, Sven hat jetzt besonders viel zu tun (Свен приходит редко, у Свена сейчас особенно много дел). Warum hat eigentlich Sven gerade jetzt so viele Aufträge (почему, собственно, именно сейчас у Свена так много заказов; der Auftrag)? Der Krieg hat doch erst begonnen, gibt es bereits Kriegsgewinnler (война ведь только началась, неужели уже есть спекулянты, нажившиеся на военных поставках; der Kriegsgewinnler; gewinnen — выигрывать)?

»Ich habe keinen Schlafrock, Schwester (сестра, у меня нет шлафрока /домашнего халата/; der Schlafrock)«, wirft Thesi ein und denkt, dass man ohne Schlafrock nicht aufstehen kann (возражает Тези и думает, что без шлафрока нельзя вставать; einwerfen). Es ist so warm und gut im weißen Bett (в кровати так тепло и хорошо).

»Oh, Sie bekommen einen Spitаlsmantel (о, Вам получите больничный халат)!« antwortet Schwester Theophania vergnügt (весело/удовлетворенно отвечает сестра Теофания).

»Und Hausschuhe (а домашние туфли; der Hausschuh)?«

»Auch vom Spital (также из больницы = также получите больничные).«

Darauf lässt sich nichts erwidern (на это нечего возразить). Thesi soll eine halbe Stunde aufstehen (Тези должна встать на полчаса). Sie bekommt einen Spitalsmantel (она получит больничный халат). Hübsch wird das sein, so ein Spitalsmantel (мило это будет выглядеть, такой больничный халат)!

286.  »Es wird eine große Überraschung sein, wenn Sie zur Besuchsstunde aufstehen und selbst ans Fenster treten.«

»Vielleicht kommt heute Sven«, sagt Thesi. Das sagt sie jeden Morgen. Vielleicht... Sven kommt selten, Sven hat jetzt besonders viel zu tun. Warum hat eigentlich Sven gerade jetzt so viele Aufträge? Der Krieg hat doch erst begonnen, gibt es bereits Kriegsgewinnler?

»Ich habe keinen Schlaf rock, Schwester«, wirft Thesi ein und denkt, dass man ohne Schlafrock nicht aufstehen kann. Es ist so warm und gut im weißen Bett.

»Oh, Sie bekommen einen Spitalsmantel!« antwortet Schwester Theophania vergnügt.

»Und Hausschuhe?«

»Auch vom Spital.«

Darauf lässt sich nichts erwidern. Thesi soll eine halbe Stunde aufstehen. Sie bekommt einen Spitalsmantel. Hübsch wird das sein, so ein Spitalsmantel!

287.  Zehn Minuten vor drei zieht Schwester Theophania die Bettdecke fort (без десяти минут три сестра Теофания стягивает /с Тези/ одеяло). Thesi setzt sich auf und schiebt langsam die Beine aus dem Bett (Тези садится и медленно вынимает ноги из постели). Dann lässt sie vorsichtig die Beine auf den Boden baumeln und reibt nachdenklich mit der großen Zehe auf dem Fußboden herum (затем она осторожно опускает ноги болтаться над полом и водит большим пальцем ноги по полу = затем она осторожно спускает ноги, они болтаются над полом, а она задумчиво водит большим пальцем ноги по полу;reiben — тереть, натирать, растирать; die Zehe — палецноги). Aber da steckt Schwester Theophania Thesis Füße in große Filzpantoffeln (но тут сестра Теофания вставляет ноги Тези в большие войлочные туфли; der Filzpantóffel; der Filz; der Fuß). Die Filzpantoffeln sind braungrau kariert und sehr abscheulich (войлочные туфли в серо-коричневую клеточку, ужасно отвратительные).

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